Friedenspreis 2025

Auszeichnung!!!

 Ennepetaler Friedenspreis geht an den FC Blau-Weiß Voerde

Ennepetal. Fußballverein erhält die höchste Auszeichnung in der Stadt für die Organisation des Bülle-Cups. Warum das Kuratorium die Arbeit für preiswürdig hält.

Natürlich geht es beim Bülle-Cup auch um Pokale. In diesem Jahr gewannen die Gastgeber vom FC Blau-Weiß Voerde selbst das Turnier – zum vierten Mal bei insgesamt 21 Auflagen.

Immer kurz vor Beginn der Sommerferien geht es am Tanneneck in Voerde rund. Dann wuseln mehr als 100 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren umher, sind viele fleißige Helferinnen und Helfer an allen Ecken und Enden im Einsatz, wird ein kleines Zeltdorf auf dem Kunstrasenplatz aufgebaut und auf dem Naturrasen gekickt. Es ist die Bülle-Cup-Zeit. Für die Organisation des E-Jugend-Fußballturniers, das 2003 erstmals stattfand, erhält der FC Blau-Weiß Voerde in diesem Jahr die höchste Auszeichnung, die in Ennepetal vergeben wird: den Friedenspreis.

„Seit über 20 Jahren organisiert der FC Blau-Weiß Voerde das internationale E-Junioren-Fußballturnier, den sogenannten, „Bülle-Cup‘“, begründet das Kuratorium Ennepetaler Friedenspreis seine Wahl. „An drei Tagen geben die kleinen Kicker aus acht Mannschaften auf der Sportanlage Am Tanneneck in Ennepetal-Voerde sportlich alles, um den riesigen Wanderpokal zu gewinnen. Bei der Durchführung dieses Turniers legen die Organisatoren viel Wert darauf, den Kindern aus den unterschiedlichen Fußballvereinen sportlichen Wettkampf, aber auch Zusammenhalt und Teamgeist in friedlicher Atmosphäre zu vermitteln.“

Beitrag zum Miteinander

„Es war ein einstimmiger Beschluss“, erklärte der Kuratoriumsvorsitzende, Ennepetals ehemaliger Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen, auf Nachfrage dieser Redaktion. Man habe nicht sehr lange diskutiert. Der Bülle-Cup trage erheblich zum Miteinander bei, verbinde alle gesellschaftlichen Schichten und viele Nationalitäten. „Bereits den ganz jungen Spielerinnen und Spielern dieses Turniers werden im Zusammenleben während der Turniertage Werte vermittelt, die den friedlichen Zusammenhalt in der Gesellschaft fördern“, so Wiggenhagen, der zudem die Kontinuität bei der Durchführung des Turniers hervorhebt, das seit mehr als 20 Jahren von ehrenamtlichen Kräften organisiert und durchgeführt wird.

Bürgermeisterin Imke Heymann freut sich über diese Wahl. „Der FC Blau-Weiß Voerde vermittelt seit vielen Jahren aktiv Werte wie Teamgeist und Zusammenhalt. Dadurch erleben die Kinder seit Jahren dieses besondere Turnier ausgesprochen positiv“, meint sie.

Bei den Verantwortlichen des Vereins sorgte die Nachricht natürlich für große Freude, wie der Vereinsvorsitzende Olaf Steinhaus berichtet: „Mich hat Wilhelm Wiggenhagen angerufen, nachdem die Wahl erfolgt war. Wie bei meiner Nachtwächterwahl (Olaf Steinhaus wurde 2019 zum Voerder Ehrennachtwächter gewählt, Anm. d. Red.) war ich zunächst einen Moment sprachlos. Das kam schon sehr überraschend, denn wir wussten nichts davon, dass wir überhaupt zur Wahl standen.“ Der Friedenspreis sei eine sehr seltene und sehr wichtige Auszeichnung. „Das ist nicht nur für uns als Verein schön, sondern auch eine Anerkennung der Arbeit, die das Team um Pauli Daus und Oli Gerecht leistet“, betont Steinhaus. Oliver Gerecht ist Jugendleiter und 1. Geschäftsführer der Jugendabteilung, Paul-Gerhard Daus ist Turnier-Geschäftsführer.

Das Turnier war einst von Frank Mittelstädt und Stefan „Paul“ Maurer initiiert worden. Sie hatten sich dafür eingesetzt, dass der Verein zu seinem damaligen 75-jährigen Jubiläum etwas auf die Beine stellen solle. So wurde erstmals der „Bülle-Cup“ organisiert, der nach dem Pokalsponsor Martin Bülbring, genannt „Bülle“, benannt wurde. Bei der Premiere nahm mit SKS Polonia Danzig eine Mannschaft aus Polen teil. Später wurde der mit den Blau-Weißen befreundete Club VV Heino aus den Niederlanden zum Stammgast, ebenso nahm Olympia Boxmeer, ebenfalls aus den Niederlanden, mehrfach teil. Die anderen Teilnehmer kamen und kommen aus der näheren und weiteren Umgebung.

Das Feld sei zwar etwas kleiner geworden, weil es immer schwieriger werde, Mannschaften für ein ganzes Wochenende zu gewinnen, doch habe es sich gelohnt, dass die Aktiven immer drangeblieben seien, meint Olaf Steinhaus. Auch in der Corona-Zeit hätten sie Kontakt zu den anderen Vereinen gehalten, sodass der „Bülle-Cup“ immer noch stattfindet.

Etwa 30 bis 40 Helferinnen und Helfer, darunter auch viele Eltern, sorgen für das Gelingen des Turniers, für das in der Regel bereits im September die Vorbereitungen beginnen. Für die Kinder sei es ein großes Erlebnis, ein Wochenende gemeinsam mit Zelten und Fußball spielen zu verbringen. Früher war die Zeltstadt am nahe gelegenen Vereinsheim des Voerder Schützenvereins aufgebaut worden, seit einigen Jahren stehen die Zelte auf dem Kunstrasenplatz am Tanneneck. „Da wird immer eine Hälfte zugebaut und es kommt vor, dass dann um vier oder fünf Uhr morgens auf der anderen Hälfte schon gezockt wird“, erzählt Olaf Steinhaus. Im kommenden Jahr soll der 22. „Bülle-Cup“ übrigens vom 26. bis 28. Juni stattfinden.

Erst der zweite Sportverein

Nach dem TuS Ennepetal, der den Friedenspreis 1989 insbesondere für die Organisation des Internationalen A-Jugend-Fußballturniers an Pfingsten erhalten hatte, ist der FC Blau-Weiß Voerde erst der zweite Sportverein, der die Auszeichnung erhält. Verliehen wird der Friedenspreis seit 1983 an Bürger, Vereine, Klassen, Gruppen oder Einzelpersonen, die sich um die „Erhaltung, Schaffung oder Förderung des Friedens und der nachbarschaftlichen und zwischenmenschlichen Beziehungen in der Stadt“ ehrenamtlich verdient gemacht haben. Ein unabhängiges Kuratorium entscheidet in jedem Jahr über den Preisträger.

Der Ennepetaler Friedenspreis 2025 wird am Sonntag, 16. November, im Haus Ennepetal verliehen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.

Ennepetal: „Wenn morgens die Sonne aufgeht, dann gehen die Ersten pöhlen“

Ennepetal. FC Blau-Weiß Voerde erhält für Ausrichtung des Bülle-Cups für E-Jugend-Kicker den Friedenspreis. Die Turnierchefs Pauli Daus und Oli Gerecht im Gespräch.

Wie hier beim Spiel BW Voerde gegen VV Heino im Jahr 2023 geht es beim Bülle-Cup natürlich auch um sportlichen Erfolg. Doch genauso wichtig ist an den drei Tagen das Miteinander der Teams jenseits der Turnierspiele.
Wie hier beim Spiel BW Voerde gegen VV Heino im Jahr 2023 geht es beim Bülle-Cup natürlich auch um sportlichen Erfolg. Doch genauso wichtig ist an den drei Tagen das Miteinander der Teams jenseits der Turnierspiele.© Marinko Prša | Marinko Prša

Eigentlich war es als einmaliges Event im Rahmen des 75-jährigen Vereinsjubiläums gedacht: 2003 veranstaltete der FC Blau-Weiß Voerde erstmals den Bülle-Cup. Das Turnier für E-Jugendmannschaften wurde zum großen Erfolg – und zur Tradition. Mit dem Ennepetaler Friedenspreis wurde der Verein jetzt für den unermüdlichen Einsatz bei der Organisation der Veranstaltung belohnt. Oliver Gerecht und Paul-Gerhard „Pauli“ Daus halten seit vielen Jahren die Fäden bei der Veranstaltung in den Händen. Sie berichten, was das Turnier ausmacht, aber auch von den Herausforderungen, eine solche Veranstaltung in jedem Jahr aufs Neue wieder auf die Beine zu stellen.

„Bei der Durchführung dieses Turniers legen die Organisatoren viel Wert darauf, den Kindern aus den unterschiedlichen Fußballvereinen sportlichen Wettkampf, aber auch Zusammenhalt und Teamgeist in friedlicher Atmosphäre zu vermitteln“, begründete das Friedenspreis-Kuratorium seine Entscheidung für den diesjährigen Preisträger. Etwa zehn Helferinnen und Helfer würden seit vielen Jahren den festen Stamm bilden, der bei der Vorbereitung und Durchführung der dreitägigen Veranstaltung am Tanneneck hilft, erklären Oliver Gerecht und Pauli Daus. Hinzu kämen noch Eltern der jeweils aktuellen E-Jugend-Kicker sowie die Trainer. „Alle, die seit Jahren mithelfen, ehrenamtlich natürlich, machen das längst nicht mehr für die eigenen Kinder“, sagt Daus. „Ich finde, dass das das Ehrenamt noch höher hebt, wenn man sich so für andere, nicht für die eigenen Kinder engagiert.“ Aber natürlich sei man froh darüber, wenn Väter und Mütter der aktuellen Spieler mit anpacken.

Engster Helferkreis ist schon seit vielen Jahren im Einsatz

Oliver Gerecht ist seit 2006 in der Turnierleitung aktiv. „Ich habe damals die F-Jugend trainiert. Zu der Zeit war es die Regel, dass die F-Jugend den Bülle-Cup für die E-Jugend organisiert“, sagt er. Doch schon bald war er, der seit 2006 auch im Jugendvorstand aktiv und inzwischen Jugendleiter ist, dauerhaft bei der Turnierleitung engagiert. „Ich bin seit 2009 dabei“, berichtet Pauli Daus. Damals seien einige gesucht worden, die bei der Organisation mitmachen. „Ich habe das dann als Chef übernommen und mir gesagt, dass ich das erstmal drei Jahre mache. Ich bin mal gespannt, wann die drei Jahre vorbei sind“, meint er augenzwinkernd.

ENNEPETAL: Paul-Gerhard Daus und Oliver Gerecht
Sie organisieren federführend den Bülle-Cup: Turnier-Geschäftsführer Paul-Gerhard „Pauli“ Daus (rechts) und Jugendleiter Oliver Gerecht, hier am Rasenplatz am Tanneneck.© WP | Hartmut Breyer

Schon der erste Bülle-Cup war international. Unter den acht Vereinen (die insgesamt zwölf Mannschaften stellten), war mit SKS Polonia Danzig ein Team aus Polen. In der Folge war mindestens ein ausländischer Verein in Voerde dabei, nur in einem Jahr sei das Turnier nicht international gewesen, berichtet Oliver Gerecht. So gehört der befreundete Club VV Heino aus den Niederlanden seit Jahren zum Teilnehmerfeld, auch Olympia Boxmeer, die ebenfalls aus dem westlichen Nachbarland kommen, ist fast immer dabei.

„In den ersten 15 Jahren hatten wir nur Mannschaften, die nicht aus unserem Fußballkreis kamen“, betont Pauli Daus. Doch wich man von der Maxime ab, weil es immer schwieriger wird, acht Mannschaften, die man für einen vernünftigen Ablauf braucht, zusammenzubekommen. Das liege zum Teil an den Trainern, aber vor allem an den Eltern. „Die wollen nicht mehr, dass ihre Kinder draußen im Zelt schlafen“, meint Pauli Daus An den E-Jugendlichen selbst, die acht bis zehn Jahre alt sind, liege es am wenigstens. „Die wollen spielen.“ Früher sei das Turnier, das immer am vorletzten oder letzten Juni-Wochenende oder am ersten Juli-Wochenende stattfindet (nach der Voerder Kirmes, aber vor Beginn der Sommerferien), für manche Mannschaft auch die Saisonabschlussfahrt gewesen.

Übernachtungen im Zelt machen besonderen Reiz aus

Dass die jungen Kicker und ihre Trainer und Betreuer im Zelt übernachten, macht den besonderen Reiz des Turniers aus. „Freitags um 15 Uhr erfolgt die Anreise. Dann haben wir die Zelte schon auf dem Kunstrasenplatz aufgebaut“, erklären Oliver Gerecht und Pauli Daus. Für jede Mannschaft stehe ein Zelt zur Verfügung. „Wir bekommen die von der Evangelischen Stiftung Loher Nocken.“ Gespielt wird auf dem Naturrasenplatz am Tanneneck, und zwar auf zwei Kleinspielfeldern. Nach den Gruppenspielen und den Viertelfinals am Samstag finden sonntags dann die Halbfinals, die Platzierungsspiele und die Endspiele statt. Nach den Viertelfinals messen sich zunächst die E-Jugendlichen auch noch beim Elfmeterschießen, dann die Erwachsenen.

Für alle teilnehmenden Mannschaften gibt es am Ende Pokale, außerdem für jeden Kicker noch ein paar Präsente. Als Sponsor unterstützt Dormakaba seit einigen Jahren den Bülle-Cup. Der Aufwand an den drei Tagen ist enorm. Je zweimal Frühstück und Abendessen gibt es im Vereinsheim am Rasenplatz. „Wenn das Wetter gut ist, wird draußen gegessen“, meint Oliver Gerecht. Sofern – wie in diesem Jahr die Klub-WM – ein Turnier stattfindet, gibt‘s auch ein Public Viewing. „Nächstes Jahr findet ja die WM statt“, blickt Pauli Daus voraus.

Früher mietete BW Voerde auch das neben dem Kunstrasen gelegene Vereinsheim der Voerder Schützen, um dort mit den Trainern und Betreuern der Gäste einen gemütlichen Abend zu verbringen. Das Interesse daran habe aber nachgelassen, die Erwachsenen würden es ruhiger angehen lassen. „Früher habe ich noch bis 4 Uhr Nachtwache gehalten, dann hat mich ein Kollege abgelöst und ich habe bis 10 Uhr geschlafen“, erzählt Pauli Daus. „Jetzt freue ich mich, wenn es zwei Stunden mehr Schlaf sind, ich werde ja auch nicht jünger“, so der 54-Jährige. Genauso alt ist Oliver Gerecht, der betont, dass die Kinder nach wie vor auf dem Kunstrasen bolzen würden: „Wenn die Sonne aufgeht, dann gehen die Ersten pöhlen.“

Lang andauernde Sanierung des Sportlerheims sorgt für Probleme

Neben der wachsenden Herausforderung, Mannschaften zu finden, müssen die Voerder Fußballer nicht nur, aber auch beim Bülle-Cup ein großes Problem bewältigen: Das Sportlerheim mit Umkleiden und Duschen am Kunstrasen ist eine Dauerbaustelle, wird inzwischen seit zwei Jahren saniert und ausgebaut. „Die Stadt hat uns gesagt, dass es bis zum nächsten Sommer fertig sein soll“, meint Pauli Daus. Es gebe zwar Duschcontainer, beim Bülle-Cup sei man zuletzt aber auch auf die Stiftung Loher Nocken ausgewichen und Mannschaften aus der Nähe hätten zu Hause geduscht.

Angesichts dieser Widrigkeiten kommt der Friedenspreis zur rechten Zeit. „Mich hat das schon stolz gemacht, als ich die Nachricht von unserem Vorsitzenden Olaf Steinhaus per WhatsApp bekommen hatte“, sagt Oliver Gerecht. Er betont, dass die Turniere praktisch immer friedlich verlaufen seien und die Kinder gemeinsam Spaß hätten. „Wenn man gerade in der heutigen Zeit einen Friedenspreis bekommt, ist das schon etwas“, meint auch Pauli Daus. „Was die hohen Politiker nicht auf die Reihe bekommen, das leben wir hier vor.“

Ennepetal: Blau-Weiß Voerde verdient Preis auch für Geduld und Leidensfähigkeit

Ennepetal. Der Friedenspreis ist eine tolle Auszeichnung für BW Voerde. Eine funktionsfähige Infrastruktur würde den Ehrenamtlichen sicher auch gefallen.

Die Leistung, über mehr als zwei Jahrzehnte ein mehrtägiges Turnier auf die Beine zu stellen und dabei acht- bis zehnjährigen Kindern ein tolles Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen, ist kaum ausreichend zu würdigen. Die höchste Auszeichnung, die in der Stadt Ennepetal vergeben wird, zu erhalten, ist sicher verdienter Lohn für unermüdlichen Einsatz und selbstloses Engagement.

Der FC Blau-Weiß Voerde hätte aber noch einen weiteren Preis verdient, nämlich eine Auszeichnung für Geduld und Leidensfähigkeit. Inzwischen seit fast zwei Jahren ist das Umkleidegebäude am Rande des Kunstrasenplatzes eine Baustelle. Die Stadt will den Bau kernsanieren, umbauen und erweitern. Doch aufgrund verschiedener Probleme zieht sich die Maßnahme voraussichtlich noch eine Weile hin. Der Verein muss beim Duschen und Umziehen improvisieren, auch gehen Einnahmen durch den weggefallenen Verkauf aus dem Gebäude heraus verloren. Der Stadt den guten Willen abzusprechen, wäre nicht fair – aber unglücklich ist die Situation allemal.

Das Erstaunliche: Trotz der aktuell unzulänglichen Infrastruktur verzeichnet die Jugendabteilung des Vereins regen Zulauf. Wo andernorts sicher mancher Nachwuchskicker – nicht zuletzt auf Betreiben der Eltern – das Weite beziehungsweise einen anderen Verein gesucht hätte, da passiert in Voerde glatt das Gegenteil. Einen besseren Beweis für den vorbildlichen Einsatz der handelnden Personen und den große Zusammenhalt im Verein kann es nicht geben – und das ist in jeder Hinsicht preiswürdig.

Verbindende Kraft des Fußballs: Ennepetaler Friedenspreis an BW Voerde verliehen

Ennepetal. Friedensstiftende und friedenserhaltende Arbeit durch die Ausrichtung des Bülle-Cups für E-Jugendliche gewürdigt. Musikprogramm mit sportlichem Bezug.

ENNEPETAL: Friedenspreis für Blau-Weiß Voerde
Bei der Preisübergabe: Imke Heymann, Pauli Daus, Olaf Steinhaus und Wilhelm Wiggenhagen (von links).© WP | Hartmut Breyer

120 Kinder im Alter von acht bis zehn Jahren aus allen gesellschaftlichen Schichten und mit unterschiedlicher Herkunft im Zaum zu halten, davor habe er Hochachtung, sagte Wilhelm Wiggenhagen in seiner Laudatio auf den diesjährigen Träger des Ennepetaler Friedenspreises. „Wenn das keine friedenserhaltende und friedensstiftende Leitung ist“, meinte er. Die mit 250 Euro dotierte Auszeichnung erhielt der FC Blau-Weiß Voerde für die Ausrichtung des Bülle-Cups, eines internationalen E-Jugend-Fußballturniers, das seit 2003 am Tanneneck stattfindet.

In einem feierlichen Rahmen im Foyer des Hauses Ennepetal übergab Wiggenhagen gemeinsam mit Bürgermeisterin Imke Heymann die Urkunde an den Vereinsvorsitzenden Olaf Steinhaus und Turnierleiter Pauli Daus. Mehr als 100 Gäste, darunter Nachwuchskicker des Vereins, die jüngst noch selbst den riesigen Pokal gewonnen hatten, waren dabei. Wilhelm Wiggenhagen, der selbst lange – beim RSV Altenvoerde – gegen den Ball getreten hatte, betonte, dass Fußball etwas außerordentlich Verbindendes habe, nämlich die gemeinsame Freude am Spiel. „Fußball schafft die Möglichkeit, Freundschaften zu schließen und Fußball hilft zu lernen, dass sowohl auf als auch neben dem Platz – vor allem bei einem gemeinsamen Turnier über mehrere Tage – ein friedliches Miteinander gewollt und tatsächlich möglich ist“, so Wiggenhagen.

Der frühere Bürgermeister, der selbst in seiner Amtszeit Schirmherr des Bülle-Cups war, erinnerte an die Anfänge des Turniers, das von Martin „Bülle“ Bülbring als Pokalstifter, Frank Mittelstädt und Stefan „Paul“ Maurer zum 75-jährigen Bestehen des Vereins initiiert worden war und sich zur Institution entwickelte. Er hob die Helfer hervor, die sich seitdem unermüdlich für das Gelingen einsetzen. Imke Heymann hatte zuvor erklärt, dass BW Voerde für eine Leistung ausgezeichnet werde, die weit über den sportlichen Erfolg hinausgehe – „eine Leistung, die Herz, Haltung und Menschlichkeit zeigt.“

Olaf Steinhaus bedankte sich herzlich im Namen des Vereins und dankte der Jugendabteilung, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Bestehen feiert, für das große Engagement.

Die Musik, mit denen das Blockflötenensemble und der Chor der Städtischen Musikschule die Feierstunde bereicherten, hatte sportliche Bezüge. Die schottische Weise „Loch Lomond“ wird mit kölschem Text bei den Heimspielen des 1. FC Köln gesungen, „Conquest of Paradise“ diente Boxlegende Henri Maske als Einlaufmusik und „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani findet universell Verwendung. Wilhelm Wiggenhagen und Imke Heymann dankten den Musikerinnen und ihrer Leiterin Susanne Filler für die passenden Töne.

ENNEPETAL: Friedenspreis für Blau-Weiß Voerde
Den musikalischen Rahmen gestalteten das Blockflötenensemble (im Bild) und der Chor der Städtischen Musikschule unter Leitung von Susanne Filler.© WP | Hartmut Breyer